Haschisch

Unter Haschisch wird das aus den Pflanzenteilen der weiblichen Hanfpflanze gewonnene Harz verstanden und zu Platten oder Blöcken gepresst. Oftmals wird Haschisch, kurz Hasch, auch als Piece, Shit, Dope, Kanten oder Ecken bezeichnet.

Begriffsabgrenzung

Oftmals werden Haschisch (bzw. Hasch), Marihuana, Cannabis und weitere Begrifflichkeiten fälschlicherweise synonym verwendet. Diese sind voneinander abzugrenzen.

Haschisch
Haschisch oder kurz Hasch ist ein Cannabisprodukt und besteht aus gepresstem Harz von weiterverarbeiteten Pflanzenteilen. Es ist das Harz der weiblichen Cannabispflanze und weist einen höheren Wirkstoffgehalt als Marihuana auf.

Marihuana
Die getrockneten Blüten der weiblichen Hanf- (Cannabis-)Pflanze werden als Marihuana bezeichnet.

Cannabis
Cannabis ist der lateinische Begriff für die Hanfpflanze. In Zusammenhang mit Rauschmitteln wird umgangssprachlich oftmals von Marihuana oder Haschisch gesprochen, obwohl es sich dabei genau genommen um weiterverarbeitete Cannabisprodukte handelt.

Hanf
Das lateinische Wort für Hanf ist Cannabis. Dieser lässt sich grob in den gewöhnlichen oder echten Hanf einteilen. Die Pflanze zählt zu den ältesten Zier- und Nutzpflanzen der Erde.

Weed
Mit Weed wird in den meisten Fällen Marihuana gemeint und bedeutet „Unkraut“ auf Englisch. Im deutschsprachigen Raum wird dieser Begriff ebenso benutzt.

Gras
Marihuana wird auch manchmal auch als Gras bezeichnet; es ist eine der geläufigsten umgangssprachlichen Bezeichnungen und sozusagen der deutsche Bruder von „Weed“.

Sinsemilla
Weibliche, unbestäubte Blüten werden als „Sinsemilla“ bezeichnet, das dem Spanischen entstammt und frei übersetzt „ohne Samen“ bedeutet. Es entsteht, indem die weiblichen und männlichen Pflanzen so früh wie möglich getrennt werden.

Substanz

Haschisch ist ein braunes Weichharz und entsteht, wenn aus der weiblichen Cannabis-Pflanze Harz extrahiert wird. Nicht zu verwechseln mit Marihuana, das als solches bezeichnet wird, wenn harzhaltige getrocknete Blütentrauben als Ganzes verwendet werden. Harz kann aus den sogenannten Trichomen (THC-haltige Drüsenhaare der Blüten weiblicher Hanfpflanzen) gewonnen werden. Für die Produktion von Haschisch haben vor allem die Blütenstände der weiblichen Pflanze Bedeutung, da diese im Vergleich zu den restlichen Teilen der Pflanze den überwiegenden Anteil an Harzdrüsen mit Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. Dem Wirkstoff THC wird die psychoaktive Wirkung zugeschrieben. Es ist wasserunlöslich und verbrennt auf Platinblech rückstandslos. Harz löst sich in Aceton, Essigether, Ethanol, Ether, Chloroform, Benzol und Benzin.

Über 480 unterschiedliche Inhaltsstoffe, darunter mehr als 110 Cannabinoide und über 140 Terpenderivate, konnten bislang in der Hanfpflanze identifiziert werden. Grob kann man die Inhaltsstoffe des Cannabisharzes in cannabinoide und nicht-cannabinoide Substanzen aufteilen. Nicht-cannabinoide Komponenten sind unter anderem Flavonoide, Spiroindane, Sterole und Alkaloide. Bis zu 80 % des Harzes sind Cannabinoide, von denen der THC-Gehalt bis zu 30 % betragen kann.

Konsum

Haschisch wird sowohl als Rauschmittel als auch als Arzneimittel verwendet. Es kann mithilfe eines Joint, einer Bong oder Kleinpfeife oder mit einem Vaporizer inhaliert werden. Es wird erhitzt, zerkleinert und oftmals mit Tabak oder Knaster vermischt, damit es leichter brennt. In vielen Fällen wird Hasch in Lebensmitteln, z.B. in Kekse „space cookies“, Brownies oder Kuchen „space cakes“ gemischt und gegessen.

Reines Haschisch, also Harz, ist, verglichen mit Marihuana, potenter als das getrocknete Kraut. Wird Haschisch oral aufgenommen, zum Beispiel in Form von Keksen, dann wird eine stärkere und längere jedoch später eintretende Wirkung erzielt. Beim Rauchen tritt die Wirkung nach wenigen Minuten auf; beim oralen Verzehr dauert es etwa eine Stunde bis man die Wirkung verspürt (je nach Füllmenge des Magens). Aufgrunddessen kann es dadurch leichter zu Überdosierung als beim Inhalieren kommen. Typische Symptome sind Herzrasen und Panik.

Haschisch-Sorten

Nicht nur die verschiedenen Haschisch-Sorten, Pflanzen und Chargen beeinflussen den Wirkstoffgehalt, sondern auch die Ausgangsqualität (handelt es sich um die 1., 2., 3. etc. Siebung) sowie etwaige verwendete Streckmittel haben darauf einen Einfluss. Als Streckmittel sind unter anderem Gummi, Damiana (eine Pflanzenart aus der Gattung der Safranmalven), Henna, Wachs, Sand oder auch tierisches Fett gebräuchlich. Hasch ist in den unterschiedlichsten Sorten, Konsistenzen und Farben verfügbar.

Oftmals gibt die Farbe Auskunft darüber, woher das Haschisch stammt. Zum einen aufgrund verschiedener verwendeter Cannabis-Sorten und zum anderen wegen der unterschiedlichen Herstellungsarten. Folgende drei Haschisch-Sorten gelten als die drei bedeutendsten:

  • Marokkanisches Haschisch
  • Schwarzer Afghane
  • Roter Libanese

Marokkanisches Haschisch: Hell- bis dunkelbraun-grüner Haschisch wird oft aus Marokko in den mitteleuropäischen Markt importiert (früher als „Grüner Türke“ bezeichnet. Nach dem Ernten und Trocknen wird dieser in mehreren Durchgängen gesiebt. Unterschiedliche Qualitätsstufen entstehen auf diese Weise.

Schwarzer Afghane: Hat Haschisch die Farbe Schwarz, so lautet die Herkunft häufig Afghanistan, Indien, Nepal oder andere mittel- bzw. südasiatischen Länder. Helles Harz wird geknetet sowie verdichtet, die Harzdrüsen platzen damit auf; die schwarze Farbe erscheint sodann.

Roter Libanese: Ist das Haschisch rot, so soll es oft in Libanon produziert werden. Die Cannabis-Pflanzen werden auf dem Feld stehen gelassen, damit die Harzdrüsen voll ausgereift sind und diese goldgelb bis rötlich werden. Die Pflanzen werden nach dem Abschneiden anschließend in Kisten abgeklopft. Reife Harzdrüsen brechen damit ab und können dann zu Pucks gepresst werden.

Produktionsländer

Im Jahr 2010 stellten die Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in einer Studie fest, dass Afghanistan nicht nur als weltgrößter Produzent von Opium gilt, sondern auch größter Ertragsproduzent von Haschisch ist. Die UNODC-Studie gibt an, dass dort 145 Kilogramm Cannabis-Harz bzw. Haschisch pro Hektar hergestellt werden.

Als größtes Cannabisanbauland gilt Marokko, das pro Hektar 40 Kilogramm produziert. Das britische Haschisch stammt zu 60 bis 70 % aus Marokko (im Jahr 2003), und wird auf einer Fläche von 250.000 Hektar angebaut. Pro Jahr wird der Haschisch-Export auf etwa 3000 Tonnen geschätzt. Das restliche in Europa erhältliche Haschisch stammt entweder aus anderen Ländern bzw. wird zunehmend auch in Europa selbst angebaut.

Verarbeitung

Siebe mit definierter Maschenweite sind zur Herstellung von Haschisch vor allem in Marokko und Europa gebräuchlich. Die Pflanzenbestandteile, die das meiste Harz (und damit einen hohen THC-Gehalt aufweisen) sind die sogenannten Trichome. Diese sehr feinen Bestandteile werden mit diesen Sieben, als Teil der Herstellung, von den restlichen Pflanzenteilen getrennt. Übliche Geräte zur Herstellung sind unter anderem:

  • Bubble-Bag (Ice-O-Lator)
  • Handhashmaker
  • Pollinator

Als „Skuff“ wird das durch trockene Siebungen gewonnene Pulver genannt. Leicht gepresstes Skuff bezeichnet man auch als Pollen, Polm oder Pollum. Einen enorm hohen Wirkstoffgehalt erhält man durch die Siebung von Marihuana in Eiswasser mit der Bubble-Bag; man erhält dadurch allerdings einen geringeren Ertrag als mittels trockener Siebung.

Haschischöl

Ein ölartiges Extrakt mit meist hohem THC-Gehalt ist das sogenannte Haschischöl (auch Haschöl oder THC-Öl bezeichnet). Es gilt, wegen des sehr hohen Wirkstoffgehalts als das potensteste aller Cannabisprodukte. Der THC-Gehalt liegt meist zwischen 15 und 20 %; erreicht aber oftmals sogar 60 bis 70 %. Ebenso wie Haschisch wird es aus dem Harz der Blütenstände der weiblichen Hanfpflanze (Cannabis) gewonnen. Sowohl als Rauschmittel, als auch als Arzneimittel findet Haschöl Verwendung.

Es gilt, das soeben beschriebene Haschischöl, vom Hanföl und dem ätherischen Hanföl zu unterscheiden. Hanföl wird aus den Samen des Nutzhanfs, letztgenanntes wird durch Destillation aus Hanfblättern und Blüten gewonnen. Entgegen der Annahme, es handle sich beim Haschischöl um ein echtes Öl, besteht es nicht aus Fett, sondern aus Harzextrakt. Nicht zu verwechseln mit dem nicht berauschenden Hanföl (echtes, fetthaltiges Speiseöl) aus der Hanfpflanze.

Toxizität

Bis dato ist keine tödliche Überdosis beim Menschen durch den Konsum von Tetrahydrocannabinol bekannt. Die Statistiken des deutschen Bundeskriminalamts zeigen, dass, obwohl THC mit großem Abstand die meist konsumierte illegale Substanz ist, Cannabis dennoch als Drogentodesursache nicht aufgeführt ist. Eine direkte Lebensgefahr durch Cannabis-Konsum ist somit nicht gegeben.

Dennoch kann es, bei übermäßigem Konsum dessen, zu unangenehmen Effekten kommen.

Wirkungen bei Überdosierung

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Panik, Angst, Paranoia
  • Beeinträchtigung der Motorik und Konzentration

Hier gelangen Sie zu dem Hauptartikel Cannabis, in dem umfassend die Anwendungsbereiche, Wirkungen, rechtliche Situation, etc. angeführt sind.

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